Wir hatten uns schon recht früh entschieden, dass wir Ida nicht mit einem Jahr in die Betreuung geben. Das wurde uns nach eine Kita-Besichtigung klar: Verzweifelte Eltern schieben sich durch die Räumlichkeiten und preisen nebenbei den Nachwuchs, sich selbst und überhaupt alles an. Das hatte was von Rudelwohnungsbesichtigungen in München oder Berlin. Mein Mann und ich schauten uns an und beschlossen, dass die hart umkämpften fünf Plätze doch lieber an andere Familien gehen sollten, z.B. an die verzweifelten Zwillings-Eltern, die mit ihrem Wagen kämpften oder die Alleinerziehende ohne familiäre Unterstützung in der Nähe.
Aber wo könnten Ida und ich denn andere Kinder, Mütter und Väter kennenlernen? In Babykursen! Gesagt, gebucht.
Fast immer hat es Spaß gemacht. Manchmal aber auch überhaupt nicht.
Also, das waren unsere Kurse in Düsseldorf. Natürlich nicht alle gleichzeitig. Hehehe.
Schmetterlingsmassage
Ein Geheimtipp von meiner Hebamme. Claudia Jacobs bietet diesen unglaublich schönen Kurs für Babys ab der Geburt bis zum 8. Lebensmonat an. In gemütlicher Atmosphäre und kleinem Kreis (wir waren drei Mutter-Baby-Duos) lernt man die zarten Berührungen der Schmetterlingsmassage kennen. Das schöne daran: Claudia Jacobs demonstriert die Technik zuerst an einer der Mütter. Herrlich. Ein Verwöhnprogramm für alle! Apropos, wir wurden jedes Mal mit Mini-Croissants und Tee begrüßt. Das war so schön, denn in der ersten Zeit mit Kind kümmert man sich ja fast ausschließlich um das Wohl des Minis und nicht um sich. Nach diesem Kurs wurde mir bewusst, dass ich keine gute Mutter sein kann, wenn ich mich nicht auch um mich kümmere. Und wie wichtig die Kommunikation mit der Kleinen ist, d.h. auch schon ganz früh erklären, was man gerade macht, z.B. beim Anziehen, Windeln wechseln etc.
Durch die kleine Gruppe konnten wir uns auch immer gut austauschen und voneinander lernen oder auch nur feststellen: „Toll, ich bin nicht alleine mit diesem Problem!“ Mir hat dieser Kurs mehr Sicherheit im Umgang mit Ida und mehr Vertrauen in mein Bauchgefühl gegeben. Unbezahlbar!
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Pekip-Kurs
Nach der Massage kam Pekip. Was soll ich sagen, der Kurs war eher mittelmäßig und nach drei Monaten hat leider unsere Kursleiterin aufgehört. Es war dem kirchlichen Kursanbieter nicht möglich eine neue Leiterin für unsere Gruppe zu finden. Wir haben einfach so weitergemacht, uns privat getroffen. Zwar ohne Pekip-Ideologie, aber mit ganz viel Herzenswärme.
Babykurs im Pantakea
Als Pekip nicht mehr weiterging, brauchten wir eine Alternative. Und fanden unseren absoluten Lieblingskurs. Wir haben über ein Jahr diese Kurse besucht. Einmal pro Woche standen Ida und ich um 9 Uhr im Pantakea auf der Matte. Das Tolle an dem Kurs? Man meldet sich an, bezahlt aber wirklich nur die Kursgebühr für den jeweiligen Tag. Die liegt deshalb etwas höher als bei anderen Kursen, aber es lohnt sich. Wir haben gesungen, getanzt, gebastelt, gestaunt, gegessen (köstliche Waffeln und Bagel), gelacht, geschmollt, getobt, geplanscht und geratscht. Und als Ida größer war, sind wir mit ihrem kleinen Freund und seiner Mami auch mal länger dageblieben und haben im Indoor-Sandkasten abgehangen. Der war Gold wert im nasskalten Winter.
Die Kurse sind altersmäßig gestaffelt und gehen bis 20 Monate. Achtung! Rechtzeitig anmelden. Bis zu vier Monate Wartezeit!
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Musikkurs
Schlimm, schlimmer, am schlimmsten. Ida fand es gut. Normalerweise gehe ich an die Kurse mit dem Mantra ran: Ida soll sich wohlfühlen, dann bin ich auch happy. Hier habe ich auf ganzer Linie versagt. Nach gefühlten zehn Begrüßungsliedern kapitulierte ich und es ging nicht mehr. Vielleicht waren es auch die Räumlichkeiten. Ich weiß es nicht.
Turnkurs
Als mir bewusst wurde, dass fast alles Freunde von Ida in eine Kita oder Großtagespflege gehen würden und ab Herbst das Wetter vielleicht Spielplatzbesuche nicht attraktiver machen würde, musste ein Bewegungskurs her. Voilà: Die Lehrerin ist streng, der Tonfall wie bei meinem alten Sportlehrer. Es gibt strikte Regeln: Kein Essen in der Halle, Getränke nur auf der Bank. Und was soll ich sagen? Ida hat es geliebt. Die Turnlehrerin hat sich jedes Mal einen neuen Parcours ausgedacht. Ida hat gelernt rückwärts zu laufen, auf Zehenspitzen zu gehen, einfache Bewegungsabläufe nachzumachen, zu balancieren und zu klettern. Begrüßung und Verabschiedung waren immer identisch. Kein Chichi, kein Larifari. Ein toller Kontrast zu anderen Kursen!
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Und was gab es sonst so:
Sportkurs mit Kinderwagen im Park
Um es kurz zu machen: NICHT MEIN DING. Auf ganzer Linie gescheitert. 🙂
Babyschwimmen
Hahahaha. Angemeldet und ab dem ersten Termin immer erkältet gewesen oder der Mann konnte nicht, weil er beruflich sehr eingespannt war. Es war nicht die schlaueste Idee einen Kurs im Januar zu buchen.
Anmerkung: Ich erwähne Kursanbieter. Das ist dann wohl wieder unbezahlte Werbung. Die Kurse habe ich ganz normal bezahlt.